Die richtige Maschenanzahl für deine Mütze berechnen

Damit die Mütze gut sitzt und nicht zu locker wird, sollte sie etwas enger gestrickt werden. Hier erfährst du, wie du die passende Maschenanzahl für deine Mütze ermittelst.

Vorbereitung: Kopfumfang und Maschenprobe

Um die richtige Maschenanzahl für deine Mütze berechnen zu können, benötigst du zunächst den Kopfumfang und eine Maschenprobe. Falls die Mütze als Geschenk gedacht ist, kannst du eine Größentabelle verwenden, um Maße basierend auf Alter und Geschlecht abzuschätzen.

1. Den Kopfumfang richtig messen

Miss den Kopfumfang an der breitesten Stelle über den Ohren und den Haaren. Achte darauf, dass das Maßband gut sitzt, damit die Mütze später perfekt passt.

2. Maschenprobe stricken

Stricke mit deinem gewählten Garn und den passenden Nadeln eine Maschenprobe in dem gewünschten Muster damit du die Anzahl Maschen pro cm errechnen kannst.

Tipp |

Rippen-Muster

Die Mütze soll komplett im Rippen-Muster gestrickt werden?

Bei Rippenmustern kann die Berechnung der Maschenanzahl eine kleine Herausforderung sein, da Rippen sehr elastisch sind und unter Zug oft weniger Maschen pro Zentimeter aufweisen, als wenn das Strickstück entspannt gemessen wird.

Als Faustregel empfiehlt es sich, die Maschenprobe in glatt rechts zu stricken, auch wenn das endgültige Muster aus Rippen besteht.

Die Maschenanzahl für die Mütze berechnen

Es gibt eine allgemeine Formel, um die Maschenanzahl für eine perfekt passende Mütze zu berechnen. Dabei spielen jedoch auch der Maschenrapport des Musters und die Abnahmen am Ende eine entscheidende Rolle, da sie die Berechnung maßgeblich beeinflussen.

Die Grundformel um die Maschenanzahl zu berechnen

Beginnen wir mit dem einfachsten Schritt zuerst. Damit die Mütze gut sitzt und nicht zu locker wird, sollte sie etwas enger gestrickt werden. Das bedeutet, dass du weniger Maschen anschlägst. Als Faustregel beim Mützenstricken gilt, dass du etwa 10 % vom Kopfumfang abziehst. Je nach Elastizität des Garns und Strickmuster können es auch bis zu 15% sein.

Beispiel |

Grundformel

Maschenanzahl für die Mütze berechnen:

  • Kopfumfang: 56 cm

  • Gezählte Maschen in 10 cm der Maschenprobe: 15

{Kopfumfang} x 0.9 x {gezählte Maschen in 10 cm der Maschenprobe} / 10
56 x 0,9 x 15 / 10 = 75,6 Maschen

Da die Maschenanzahl (75,6) nicht glatt aufgeht, rundest du je nach Elastizität des Garns auf 76 Maschen auf oder auf 75 Maschen ab.

Jetzt könntest du bereits loslegen und deine Maschen anschlagen. ABER! wir sind hier noch nicht ganz fertig, denn es gibt noch einen oder zwei weitere Punkte zu beachten. Nämlich den Muster-Rapport und wie sich die Abnahme gestaltet. Dazu mehr im folgenden Abschnitt.

Den Muster-Rapport beachten

Die meisten Mützen werden mit einem Muster gestrickt – und wenn es nur ein einfaches Rippenmuster für das Bündchen ist. Auch ein klassisches Rippenmuster (1 Masche rechts, 1 Masche links) hat bereits einen Muster-Rapport von 2 Maschen. Bei einem aufwändigeren Muster wie zum Beispiel bei einem Ajour-Lochmuster könnte der Rapport sogar 7 Maschen oder mehr umfassen. Das heisst, die Maschenanzahl sollte durch den Muster-Rapport teilbar sein.

Beispiel |

Rippenmuster und anschließend glatt rechts

Du strickst ein Bündchen im Rippenmuster und wechselst dann auf glatt rechts:

Die Maschenanzahl sollte durch 2 teilbar sein, damit das Rippenmuster aufgeht.

In unserem Beispiel von 75,6 errechneten Maschen wäre daher die Rundung auf eine Maschenanzahl von 74 oder 76 ideal.

Beispiel |

Rippenmuster mit anschließendem Ajour-Lochmuster

Du strickst zunächst ein Rippenmuster-Bündchen und anschließend ein Ajour-Lochmuster mit einem 7-Maschen-Rapport:

Die Maschenanzahl sollte sowohl durch 2 als auch durch 7 teilbar sein.

In unserem Beispiel von 75,6 errechneten Maschen wäre daher die Rundung auf 70 oder 84 Maschen ideal.

Hinweis: Bei diesem Beispiel tut sich die Frage auf; sind 70 Maschen zu eng und 84 wiederum zu weit? Dann ist es vielleicht nicht das richtige Muster oder ein dünneres Garn würde besser passen.

Abnahmen für die Rundung gestalten

Die Abnahme für die Mützenrundung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Du kannst die Mütze einfach am Ende zusammenziehen oder spiralförmig abnehmen, z.B. durch das Zusammenstricken jeder 8. Masche, sodass eine leichte Spiralform entsteht. Auch hier werden die übrigen Maschen am Ende zusammengezogen. Wenn du diese Art der Maschenabnahme wählst, hat das vermutlich keinen Einfluss auf die Anzahl der Maschen. Bei der Abnahme in Segmenten ist die Maschenanzahl jedoch sehrwol von Bedeutung.

Klassische Abnahme in Segmenten

Hierbei wird die Mütze in mehrere Segmente unterteilt. In jedem Segment erfolgt dann zum Beispiel in jeder zweiten Runde eine Abnahme, wobei jeweils am Anfang und am Ende des Segments eine Masche zusammengestrickt wird. Dadurch entsteht eine gleichmäßige Rundung, oder die Mütze läuft leicht spitz zu – abhängig davon, in welchem Rhythmus die Abnahmen durchgeführt werden.

Beispiel |

4 Segmente

Du strickst ein Bündchen im Rippenmuster (1 Masche rechts, 1 Masche links) und wechselst dann auf glatt rechts. Am Ende teilst du die Maschenanzahl in 4 Segmente und nimmst pro Segment jeweils am Anfang und am Ende eine Masche ab.

Bei einer 4-Segment-Abnahme sollte die Maschenanzahl zusätzlich durch 4 teilbar sein.

In unserem Beispiel von 75,6 errechneten Maschen wäre daher die Rundung auf 76 Maschen ideal. Vorausgesetzt du strickst ein Bündchen im Rippenmuster (1 Masche rechts, 1 Masche links) und wechselst dann auf glatt rechts.

(Beim oben genannten Ajour-Beispiel wären es übrigens 84 Maschen, da diese sich ideal durch 2, 7 und 4 teilen lassen.)

Abnahmeplanung für verschiedene Musterarten

Bei Rippen- oder glatt rechts gestrickten Mützen kannst du die Abnahme relativ einfach planen. Bei aufwendigeren Mustern wie Ajour-Lochmustern oder einem Zopfmuster kann es hingegen kniffliger sein, eine schöne Rundung zu gestalten. Alternativ kannst du am Ende auf glatt rechts wechseln und die Abnahme klassisch vornehmen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Für eine perfekt sitzende Mütze sind das Messen des Kopfumfangs, die Berücksichtigung des Muster-Rapports und eine sorgfältige Planung der Abnahmen entscheidend. Es gibt also ein paar Punkte zu beachten, um die richtige Maschenanzahl für eine Mütze zu berechnen. Wenn du jedoch diese Faktoren im Blick behältst, minimierst du unvorhergesehene Überraschungen und erreichst ein gleichmäßiges, schönes Ergebnis. Viel Spaß beim Stricken!

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