Wie werden Strickschriftzeichen gelesen?
Strickmuster werden oft in Form von Strickdiagrammen präsentiert, in denen die Zeichen in Reihen und Spalten angeordnet sind. Du folgst den Zeichen in der Reihenfolge, in der sie auftauchen, und führst die entsprechenden Stricktechniken aus.
Die Leserichtung
Strickschriftdiagramme werden in der Regel von unten nach oben gelesen. Jedes Zeichen entspricht einer bestimmten Strickaktion.
Manche Strickdiagramme haben kleine Zahlen „1, 3, 5, …“ auf der rechten Seite, andere haben Zahlen auf beiden Seiten, auf der linken Seite die geraden Zahlen „2, 4, 6, …“ und auf der rechten Seite wieder die ungeraden Zahlen „1, 3, 5, …“
Die Zahlen stehen für deine gestrickten Reihen. Die ungeraden sind die Hinreihe (die Vorderseite), die geraden die Rückreihe (die Rückseite). Werden keine Rückreihen, also geraden Zahlen, in dem Strickdiagramm angegeben. Dann werden diese nicht visualisierten Reihen „links“ gestrickt, falls du in Runden strickst werden sie „rechts“ gestrickt.
Wird allerdings jede Reihe abgebildet, dann sind auch in der Rückreihe spezielle Maschenabfolgen zu beachten und nicht alle Maschen werden „links“ bzw. „rechts“ gestrickt. Dann wird im „Zick-Zack“ gelesen.
Durch das weglassen jeder zweiten Reihe, wird das Strickmusterdiagramm kürzer, viel ruhiger und klarer, als wenn da unnötigerweise immer wieder das gleiche Zeichen stünde. Von vorne betrachtet sind die nicht visualisierten Maschen alles rechte Maschen.
Leere Kästchen vs. graue Flächen
Leere Kästchen bedeuten standartmäßig „rechte Maschen“ stricken und leere, graue Flächen sind „Luft“. Bzw. manche Stricksachen haben vielleicht schräge Kannten und es werden in jeder Reihe Maschen ab- oder zugenommen. Dann werden diese nicht vorhandenen Maschen im Diagramm ausgegraut.
Randmaschen
Randmaschen können mit einem „+“ oder „R“ oder einer anderen Kennzeichnung versehen werden, um anzuzeigen, dass sie anders behandelt werden sollen als die Hauptmuster.
Der Rapport
Am unteren Rand der Darstellung sind zwei dünne Linien, Pfeile oder ein Teil des Musters ist eingerahmt. Das heisst, dieser Teil ist der effektive Rapport des Musters und wird immer wieder wiederholt.
Daran kannst du auch ablesen, wieviele Maschen du anschlagen musst, damit dein Strickmuster nahtlos aufgeht. Das ist vorallem beim Rundstricken relevant.
1
Besteht der Rapport wie in der Abbildung aus 4 Maschen, dann müssen die Anzahl Maschen auf der Stricknadel durch 4 teilbar sein.
2
Ein einfaches Rippenmuster wiederum, bestehend aus 1 rechten und 1 linken Masche, muss durch 2 teilbar sein.
Eine grafische Abstraktion
Die Zeichen werden in quadratischen Kästchen dargestellt. Deine Maschen sind in Wirklichkeit aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht quadratisch, sondern eher rechteckig. Das bedeutet, dass das effektiv gestrickte Muster gestauchter ausfallen wird als es in der grafischen Abstrakton mit den Schtrickschriftzeichen visualisiert wird. Das ist vorallem wichtig zu wissen, wenn man figürliche Motive entwirft und nachstrickt.